An Big Data und Micro Targeting kommt in PR und Marketing künftig niemand mehr vorbei

Der US-amerikanische Präsident Trump und der ehemalige britische Ministerpräsident Cameron könnten unterschiedlicher nicht sein. Und doch haben sie eine Gemeinsamkeit: Ihre Karriere wurde durch Big Data und Micro Targeting grundlegend verändert. Für Trump als Gewinner des US-Wahlkampfs und Cameron als Verlierer der Brexitkampagne endete das Ganze allerdings auf unterschiedlichen Seiten der Medaille. Doch was steckt eigentlich hinter Big Data und Micro Targeting, den Trendbegriffen, die in letzter Zeit immer häufiger von Kommunikations- und Medienexperten diskutiert werden

In PR und Marketing geht es vor allem um die exakte Analyse von Zielgruppen – im Fall Trump und Cameron um Wählergruppen – sowie deren passgenaue Ansprache. Neu ist vor allem die Auswertung von Social-Media-Daten und die Ableitung von Persönlichkeitsprofilen der Nutzer. Dies ist im Umfang der US-Wahlkampfkampagnen nach EU-Datenschutzrecht glücklicherweise nicht in Deutschland umsetzbar und im Sinne der PR- und Medienethik auch nicht wünschenswert. Dennoch sollte die individuelle Zielgruppenkommunikation auf Basis von Social-Media-Monitoring-Tools auch hierzulande genutzt werden – natürlich stets anonymisiert und ohne personalisierte Nutzerreferenz. Letztere braucht es auch gar nicht, sondern lediglich einen effizienten und klugen Umgang mit den Monitoring Tools.

Statt nach dem Gießkannenprinzip massentaugliche Mainstreambotschaften zu verteilen, gilt es, wirklich relevante Informationen verständlich im passenden Umfeld anzubieten. Und zwar in einer Form, die Journalisten oder Kunden nicht als störend empfinden, sondern als hilfreich und unterstützend. So lassen sich beispielsweise Facebook Mentions, SEO-Begriffe oder Trending Topics bei Twitter verfolgen, analysieren und in der Social-Media-Kommunikation einsetzen. Gleichzeitig bietet dieser Ansatz den Vorteil, mit den Zielgruppen ins Gespräch zu kommen. Wer dies beherrscht, kann letztlich Wahlkämpfe und Abstimmungen für sich entscheiden. Oder aber seine Marke erfolgreich positionieren – und zwar ohne in die Privatssphäre von Usern einzudringen.